Blick über Neureichenau.

Die Entstehung unserer Gemeinde

Die Gemeinde Neureichenau liegt im Dreiländereck Deutschland – Österreich – Tschechien am Südhang des Dreisesselberges im Unteren Bayerischen Wald. Sie gehört in der Region 12 (Donau-Wald) zum Landkreis Freyung-Grafenau und ist als Kleinzentrum eingestuft.

Sie erstreckt sich von Klafferstraß, wo sie an die Gemeinde Breitenberg (Landkreis Passau) angrenzt, in nördlicher Richtung bis Frauenberg, Gemeinde Haidmühle. Im Norden wird sie abgegrenzt durch das Gebiet der Bayerischen Staatsforstverwaltung (ausmärkisch), die ihrerseits wieder bis an die Staatsgrenze zu Tschechien und Österreich heranreicht. Die östliche Grenze ist gleichzeitig Landesgrenze zu Österreich.

Die Geschichte

Eine wandernde Glashütte leitete in der „Reichenau“ die Siedlungstätigkeit ein. Um 1600 baute Achatz Reichenberger, ein Sohn des Hobelsberger Hüttenmeisters Heimeran Reichenberger, die Glashütte zu „Oberreichenau“ (Altreichenau) und zugleich im günstiger gelegenen „Unterreichenau“, dem heutigen Neureichenau, ein Bauerngut, in dem auch der Meister mit seinen Inleuten lebte.

Um das Jahr 1667 übernahm Adam Göschl, Richter, Mautner und Bräuverwalter der Gräflich Salburgischen Herrschaft Rannariedl in Jandelsbrunn, die Glashütte „in der Reichenau“ und verlegte sie zum Herrenhaus nach Neureichenau. Auf dem Grund der aufgelösten Althütte entstand die Glasmachersiedlung Altreichenau.

Die Streusiedlung Klafferstraß verdankt ihren Namen der alten Salzhandelsstraße (Klafferstraß), die von Böhmen über Österreich nach Passau führte. Die Besiedlung begann dort, ebenso wie in den heutigen Orten Gsenget und Lackenhäuser, im späten 17. Jahrhundert, zusammen mit der Rodung und Besiedlung des Raumes um die sog. „Neue Welt“. Die ersten Siedler kamen hauptsächlich aus Tirol. Das Gebiet gehörte damals zu österreichischen Herrschaft Rannariedl.
1765 kaufte es der damalige Fürstbischof Leopold Ernst Graf von Firmian für 315.000 Gulden zurück und verleibte es seinem Lande, zu dem es früher schon einmal gehörte, wieder ein.
Im Jahre 1806 kam das heutige Gemeindegebiet, nachdem es zuvor von 1803 – 1806 noch einmal von Österreich aus, vom Großherzog von Salzburg regiert worden war, zu Bayern.

Die Glashütte in Neureichenau arbeitete als bedeutende Glashütte bis ins späte 18. Jahrhundert. Noch im Jahr 1829 bestand Neureichenau nur aus einem einzigen Anwesen, dem Hüttengut der Göschl’s. Die Glasmacherfamilie stiftete später den Grund für die Pfarrkirche. Die bis 1970 im Ort Neureichenau gültigen Hausnummernbezeichnungen von Nr. 1 bis 1 1/22 lassen darauf schließen, dass alle später gebauten Häuser auf (zumindest ehemaligem) Grund und Boden der Göschl’s errichtet worden waren.

Der Ort Lackenhäuser ist untrennbar mit dem Geschlecht der Rosenberger und dem Dichter Adalbert Stifter verbunden. Noch heute erinnert das Rosenberger Gut an diese Zeit. Stifter, der Lackenhäuser für 10 Jahre zu seiner zweiten Heimat gewählt hatte, schrieb dort sein bedeutendstes Werk, den „Witiko“.

Bis 1945 und ab 1947 bis 1971 bestanden im heutigen Gemeindegebiet fünf Gemeinden: Neureichenau, Altreichenau, Gsenget, Klafferstraß und Lackenhäuser. Nach dem 2. Weltkrieg (Mitte 1945 bis Ende 1946) hatten die Amerikaner als Besatzungsmacht diese Gemeinden, mit Ausnahme von Altreichenau, in Neureichenau zu einer Gemeinde zusammengelegt.

Am 01.01.1971 gab Gsenget, am 01.04.1971 Klafferstraß ihre Selbständigkeit auf und entschlossen sich zur Eingliederung in die Einheitsgemeinde Neureichenau. Am 01.01.1978 wurden Altreichenau und Lackenhäuser in die heutige Gemeinde Neureichenau eingegliedert.

Aussicht über Lackenhäuser

Das Wappen

Die goldene Wellenleiste (mittig) und der Dreiberg (unten) bringen die geographische Lage der Gemeinde an der großen Michl und am Dreisessel im unteren Bayerischen Wald zum Ausdruck.
Im oberen Bereich des Wappens soll das silberne Buch, aus dem drei goldene Siegel hängen als „bischöfliches Symbol“ daran erinnern, dass 1765 Fürstbischofs Leopold Ernst Graf von Firmian Neureichenau für das Hochstift Passau erworben hat.
Die blaue Kugel im Schildfuß stellt eine besondere Glasperle eine sog. Paternosterkugel dar und verweist als Erzeugnis der Glasmacherei auf die örtliche Bedeutung dieses Wirtschaftszweigs.

Wappen Neureichenau

Neureichenau führt sein eigenes Wappen seit 1966.

Gemeindeteile

Geschlossene Ortschaften:
Neureichenau, Altreichenau, Gsenget, Klafferstraß

Weitere Gemeindeteile:
Bernau, Binderbruck, Branntweinhäuser, Duschlberg, Gänswies, Gern, Fischergrün, Hinterfreundorf, Kernberg, Kleingsenget, Lackenhäuser, Lackerau, Langbruck, Loiblau, Pleckenstein, Riedelsbach, Röhrndlberg, Schimmelbach, Spitzenberg, Stubenberg, Spillerhäuser

Blumen vor einer Blockhütte

Öffnungszeiten
Gemeinde

Montag, Dienstag
08.00 bis 12.00 Uhr

Mittwoch
08.00 bis 12.00 Uhr
und 13.00 bis 17.00 Uhr

Donnerstag
08.00 bis 12.00 Uhr
und 13.00 bis 18.00 Uhr

Freitag
08.00 bis 12.00 Uhr